Italienreise vom 19. bis 23. Oktober 2005

Impressionen der Elias-Konzertreise nach Italien vom 19.-23. Oktober 2005 von Ursula Sack

Bilder-Album der Reise

Prolog

Nachdem die Ginnheimer Kantorei in Frankfurt bereits zwei erfolgreiche Konzerte von Mendelssohns "Elias" veranstaltet hatte, stand nun eine Konzertreise nach Italien bevor. Mit Hilfe des Spezialveranstalters "MusikReisenFaszination" konnte dieses logistische Wunderwerk durchgeführt werden, denn insgesamt 217 Konzertreisende nahmen daran teil und verteilten sich auf fünf Busse. Nicht nur die Sängerinnen und Sänger allein saßen in den Bussen, sondern auch das gesamte Orchester mit 42 Musikern und Musikerinnen nebst sämtlicher Instrumente wie z. B. Pauken, Trompeten, Geigen, Kontrabässe, Celli, Bratschen, Flöten usw. mussten verstaut werden (Bus-Nr. 5 war der Orchesterbus).
Unsere Gesangssolisten
Margaretha Bessel
(Sopran),
Michaela Wehrum
(Alt),
Ralf Petrausch
(Tenor) und
Burkhard Zass
als "Elias" (Bass-Bariton) waren mit von der Partie, ebenso unser heimatlicher Fan-Club. Die wichtigste Person,
Bernd Lechla
, unser Chorleiter und musikalischer Manager, durfte natürlich nicht fehlen und unser Tonmeister
Wolfgang Tews
, der alle Konzerte mitschnitt und eine CD veröffentlicht, war ebenso an Bord wie auch unser Hoffotograph
Hubert Gloss
.
Alles musste unter einen Hut gebracht werden, und das funktionierte sogar, denn jeder Bus erhielt zunächst eine eigene Busbegleitung, die zumindest für diesen Teil der Reisenden für Ordnung sorgte. Die Planungen insgesamt lagen in den Händen von
Christoph Wend
, dem Hauptorganisator der Konzertreise, bei dem wir uns an dieser Stelle schon einmal herzlich für sein Engagement bedanken.

Mittwoch, 19. Oktober 2005

Die erste Aufgabe der Busbegleiter war am frühen Morgen, noch vor der Abfahrt am Parkplatz Ginnheimer Wäldchen, die jeweiligen Schäfchen zu zählen. Sind alle da? Sitzt jemand im falschen Bus? Bei mir fehlen noch 6 Teilnehmer, wo sind sie denn? Endlich, /busalle gemeldeten Teilnehmer sind pünktlich gekommen und sitzen nunmehr auch im richtigen Bus. Punkt 6.00 Uhr morgens starteten vier der fünf Busse. Bus 5 fehlte allerdings noch, denn einer der Musiker vergaß den Kleidersack, in dem sich seine Konzertkleidung befand. Diese wurde per "Eilboten" aus seiner Familie nachgefahren.
bus-schw-alb Die Fahrtroute:
Autobahn Karlsruhe - Stuttgart - Augsburg - München - Inntaldreieck - Brenner - Bozen - Gardasse
Ankunft um 8.15 Uhr Raststätte Sindelfinger Forst. Dort war Fahrerwechsel und es stiegen die Busfahrer ein, die uns die nächsten fünf Tage begleiten sollten. Weiterfahrt 8.50 Uhr auf der A8 Richtung Ulm - München, 2. Rast am Irschenberg (Mittagessen) von 12.00 Uhr bis 13.30 Uhr (mittlerweile holte uns auch Bus 5 wieder ein), danach fuhren wir pünktlich weiter auf der Autobahn Richtung Innsbruck - Brenner und genau um 15.00 Uhr erreichten wir den Grenzübergang nach Italien (wie einfach der Grenzübergang mittlerweile ist, und das ewige Lire-Umrechnen entfällt nun auch noch, toll).
In Italien machten wir noch einmal Rast (Autogrill Laimburg West). Nach ca. 45-minütiger Pause starteten wir zur letzten Etappe und wir erreichten um 19.00 Uhr Limone sul Garda, wo wir in den beiden Hotels Royal Village und Ideal eincheckten.
Was so alles auf einer Hinfahrt passieren kann. Auf dem Rastplatz Irschenberg erzählte
Siggi Weißer
, dass ihm sein Flachmann ausgelaufen sei und just die Elias-Noten durchnässte. Sie sind jetzt 3-mal so dick und er brauche jetzt Noten mit Hosenträgern.
Schwierig waren auch die Fahrten zwischen Riva del Garda und Limone sul Garda, denn die bus-im-tunnel. Strecke besteht fast nur aus Tunnel, bei denen die Höhe mit max. 3,50 m angeben ist und unsere Busse jedoch eine Höhe von 3,69 m hatten. Aber unsere Busfahrer lösten das Problem gekonnt, fuhren in Tunnelmitte und sorgten bei manchen entgegenkommenden Autofahrern für Herzklopfen, denn teilweise war es Milimeter-Arbeit, um aneinander vorbeizukommen.
Kleine Irritationen gab es mit der Auskunft der Frühstückszeiten, denn die Hotelbediensteten wussten nichts von der Vereinbarung, dass wir schon ab 7.00 Uhr frühstücken dürfen, denn wir hatten einen straffen Terminplan. Das Hotel Royal hingegen brachte seine Gäste zum Schmunzeln, denn das Abendessen wurde wegen der großen Anzahl der Gäste in zwei Schichten serviert: "1. Umdrehung 18.00 - 19.30 Uhr 2. Umdrehung 19.30 - 21.00 Uhr".
Zu bemerken ist, dass alle Reiseteilnehmer sehr diszipliniert waren und dadurch ihren Beitrag leisteten für eine angenehme und schöne Zeit, trotz der sehr engen zeitlichen Vorgaben.
Glücklich konnten diejenigen sein, die im Hotel Ideal untergebracht waren, denn an unserem Ankunftstag gab es Live-Musik in der Hotelbar. So konnte das lange Sitzen durch Bewegung auf dem Parkett ausgeglichen werden.
Bernd Lechla
hat das wohl im Hotel Royal gerochen, denn er besuchte seine Schäfchen hier im Hotel Ideal. Da auch
Margaretha Bessel
einen Abendspaziergang machte und das Hotel Ideal besuchte, ließ Bernd es sich nicht entgehen mit seiner Sopranistin eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen. Im Wiener-Walzer-Takt drehten sie ihre Runden.

So ging auch ein langer Reisetag zu Ende und der erste Tag war geschafft.

Donnerstag, 20. Oktober 2005

Stress beim Frühstück, der Abend zuvor ging wohl doch nicht so früh vorbei (oder doch früh?). Die Busse sollten um 8.00 Uhr losfahren, aber um 8.15 Uhr schaffte es auch der Letzte den Bus zu erklimmen und die Fahrt in Richtung Venedig konnte beginnen.
Bus 2 erhielt von
Herrn Dierschke
, einem Fahrgast, eine MC mit "schwermütiger italienischer Musik", gemeint war allerdings melancholische Musik. Sie hörten mal hinein und es erklang
Rudi Schurike
mit den "Capri-Fischern" und "Süß ist der Wein". Bus 3 wollte die MC gar nicht erst hören.
bus-schlafenZu Bus 4 (meinem Bus als Busbegleiterin) ist zu sagen, dass die Truppe es vorzog, jede freie Minute zu schlafen und nicht wie in anderen Bussen volkstümliche Weisen erklingen zu lassen und die Kehlen zu trainieren. Trotzdem versorgte ich sie während der Schlafpausen mit Gummibärchen, um ein wenig die Stimmung aufzuhellen und den Kreislauf aufzumöbeln.
venedig-gondel Kurz vor Venedig mussten die Busfahrer erst einmal 180,-- Euro pro Bus zahlen für die Zufahrt nach Venedig und für den Busparkplatz. Halt, Bus 3 fehlte, haben wir ihn verloren? Nein, er glaubte nur nicht zahlen zu müssen. Wiederum Aufenthalt und Warten auf ihn. Der Busfahrer Nr. 1 übernahm schon einmal "die Rechnung", damit wir schneller wieder weiter kamen.
In Venedig angekommen nur Regen, Regen und Nieselregen. Wahrscheinlich haben wir doch zu viel Elias gesungen und um Regen gefleht. Trotzdem war eine Stadtführung angesagt. Mit Schirm, Charme (und Melone - unser Hoffotograph
Hubert Gloss
kaufte ein ähnliches Stück in Venedig) marschierten wir busweise los, um Venedig unter Anleitung zu erforschen. Glück hatten wir insofern, denn am Morgen stand der Markusplatz noch unter Wasser, worauf auch die venedig-brückeaufgebauten Stege hinwiesen. Im Schnelltempo erkundeten wir Venedig. Vorbei an der Rialtobrücke bis hin zur Seufzerbrücke, die nicht, wie einige vermuteten, für leidende Ehemänner ist, sondern den Gefangenen den Weg vom Gericht zum Gefängnis verkürzen. Tatsächlich zeigte sich eine Hand aus den steinernen Verzierungen und winkte uns zu.
Hubert Gloss
, unser Starfotograph, meinte bei unserem Rundgang: "Was haben wir in Venedig gelernt? Für Rollstuhlfahrer nicht geeignet". Venedig zeigte sich wettermäßig von der Seite "Wenn die Gondeln Trauer tragen" und die Stadt hinterließ einen mystischen Eindruck auf uns Besucher.
Einige Konzertreisende aus unseren Reihen konnten sich gar nicht trösten über die Cappuccino-Preise nebst Zahlung für Gedeck. Und bei dem nassen Wetter führte uns der Weg nur noch zum Aufwärmen in ein Ristorante bei Vino Rosso de la Casa und Pizza oder Pasta. Für eigene Venedig-Erkundungen, wie der Besuch des Dogen-Palastes und die sehenswerten Kirchen, fehlte leider die Lust.
Venedig verließen wir, so musste es auch sein, mit Booten, die uns zu einer Tour, vorbei an Venedigs Skyline, zum Hafen schipperten. Toll war, dass dort mehrere gigantische Kreuzfahrtschiffe zum Auslaufen bereit standen, denn viele Mittelmeerkreuzfahrten beginnen in Venezia.
Am Busbahnhof angekommen war es dort erst möglich festzustellen, ob wir auch keine Verluste erlitten und nicht der eine oder andere noch Venedigs schmucke Schaufenster oder die bekannten venezianischen Masken bestaunte.
Christoph Wend
meinte spaßeshalber, dass ein Schwund von 10 % in Venedig durchaus möglich sein kann.

Im Regen ging die Fahrt zurück zu unseren Hotels.

Freitag, 21. Oktober 2005

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Bus-Aufteilung (ein Bus startete später), fuhren wir um 9.15 Uhr gen Verona. Bei der Abfahrt seines Busses 2 begrüßte
Christoph Wend
die Truppe mit: "Willkommen im Bus nach Mailand!" verona-plakat Endlich war auch der Gardasee einmal zu sehen, denn die Sonne zeigte sich zum ersten Mal und der Nebel war dadurch auch verschwunden. Während der Fahrt meinte
Frau Bohnhage
in Riva: "Da hängt der Elias" (sie meinte die ausgehängten Plakate).
11.30 Uhr Ankunft in Verona, wiederum busweise Stadtrundfahrt und großer Rundgang. Zu sehen waren u. a. die Felsenburg Canossa (daher auch "der Gang zu Kanossa"), die Kirche Madonna di Lourdes (kleine "Filiale" von Lourdes in Frankreich), bei der 1945 im Schutt eine unversehrte Madonna gefunden wurde. Verona ist das Gebiet des Valpolicella und es gibt dort sehr viele Olivenbäume, aus denen das gesunde Olivenöl Extra Vergine gewonnen wird.

Etwas zur Geschichte der Stadt:
verona verona-stele verona-julia-balkonVerona ist eine römische Stadt und die Stadt der Liebe durch Romeo und Julia.
1277 - 1387 gehörte sie den Skaligern.
Verona hat 4 Stadtteile:
Borgo Roma
Borgo Trento
Borgo Milano
Borgo Vizenca
Natürlich besuchten wir auch das Haus von Romeo und den Balkon der Julia. Einige unserer Herren glaubten der Sage für mehr "Männlichkeit" und fassten Julia an ihrem Busen an, die in ihrer Schönheit als Bronzefigur unter ihrem Balkon steht.
verona-arenaEin Highlight war die Besichtigung der Arena di Verona mit unserem Spontan-Auftritt. Wir sangen in italienischer Sprache den "Gefangenenchor" aus Nabucco von
Giuseppe Verdi
und bekamen einen tollen Applaus dafür. Eine Stimme aus dem Publikum meinte (es waren noch andere Besucher außer uns in der Arena): "Wir haben sogar ein piccolo concerto in der Arena gehört."
Mittlerweile schmerzten unsere Füße schon recht ordentlich, aber es war keine Zeit für Rast und Mittagessen. Die Sightseeingtour endete um 14.15 Uhr und, fit wie wir noch waren, starteten wir sofort zur Basilica di Santa Anastasia, wo um 15.00 Uhr unsere Probe angesetzt war. Vor Beginn der Probe kam eine Musikerin zu
Christoph Wend
und teilte ihm mit, dass sie ihre Bratsche im Bus vergessen hat. Zum Glück hatte eine andere Person aus dem Orchesterbus dies bemerkt und das gute Stück mitgenommen. Wahnsinn, diese Akustik, 6 Sek. Nachhall. An den Klang mussten wir uns erst gewöhnen.
verona-basilica-probeGedränge gab es auf der einzigen Toilette in der Kirche, die eigentlich nur für den Priester bestimmt ist und wir aber froh waren, dass sie für uns 200 Personen geöffnet wurde. Was wäre wohl sonst geschehen? Immerhin dauerte das Konzert (ohne vorherige Probe) 2 ? Std. Die Herren der Schöpfung mussten sich nicht so lange in die Warteschlange einreihen, denn es gab immerhin noch zusätzlich eine Stehtoilette.
Nach der Probe stärkte sich ein Teil der Konzertreisenden auf dem Welt-Bergkäse-Markt, der just zu diesem Zeitpunkt direkt bei der Arena stattfand, mit einigen Häppchen, um später aber noch Platz für eine leichte Pizza oder Pasta zu lassen.
Mit Spannung nahte die Aufführung, denn wir wussten nicht, wie viele Zuhörer das Konzert besuchen würden und wie wir "live" mit dem Klang zurecht kamen. Aber alles lief hervorragend.
Bernd Lechla
hatte seine musikalische Truppe mit dem Taktstock bestens im Griff. Allerdings hätten noch ein paar mehr Besucher in die Kirche gepasst, aber wir waren dennoch sehr zufrieden. Vielleicht wäre es auch besser gewesen wir hätten Nabucco dargeboten, denn der Gefangenenchor ist so eine Art Nationalhymne bei den Italienern, oder doch Mozart? Der Konzertbeginn war, wie in Italien üblich, um 21.00 Uhr.
Wie auch bei den Konzerten in Frankfurt begeisterten unsere Solisten das Publikum und alle Ausführenden ernteten tobenden Beifall und Standing Ovations. Mit Bravour konzertierten wir in Verona.
Dank gilt an dieser Stelle den freiwilligen Helfern, die Stühle und Podeste beischleppten, damit auch optisch ein schönes Bild vorherrschte und musikalisch alles in Einklang gebracht werden konnte.
Einen langen Fußmarsch zurück zu unseren Bussen mussten wir noch überstehen. An diesem Tag hatten wir sehr viel ausgehalten; müde und matt erreichten wir diese und die Erlösung nahte. Endlich gab es etwas zu Trinken. Vor unserer Rückfahrt nach Limone feierten wir mit Getränken aus den Bussen unseren 1. Erfolg in Italien. Weit nach Mitternacht fielen wir hundemüde in die Betten, um wieder fit zu werden für den nächsten Tag.

Samstag, 22. Oktober 2005

Da wir am Vortag sehr spät nach Hause kamen, war eine Terminänderung notwendig, denn unsere Busfahrer mussten ihre riva-del-vera-all Pausenzeiten einhalten. So setzten sich die Busse 45 Minuten später zu einer geführten Gardaseefahrt nach Malcesine in Bewegung. Der Reiseführer
Leonardo
von Bus 2 begrüßte in verschiedenen Sprachen und musikalisch sogar mit "O sole mio".
Die Region des Gardasees ist in 3 Teile gegliedert:
im Norden Trentino, die Lombardei und Venezien.
Malcesine ist ein sehr malerisches Städtchen mit vielen Zypressen, Oleander- und Olivenbäumen. Dort angekommen, besuchten wir den Markt, die Uferpromenade und die Skaligerburg.
Um 12.00 Uhr ging es zurück ins Hotel, wo uns um 13.00 Uhr das Mittagessen serviert wurde (ausgefallenes Abendessen vom Vortag, aber neues, nicht aufgewärmt).
Wollte doch jemand sein Schnitzel mit Salz nachwürzen und hatte plötzlich 4 Zahnstocher darauf liegen! Jetzt war demjenigen klar, warum der Porzellanstreuer nur ein Loch hatte (es war mein Ehemann).
riva-del-garda-kirchturm riva-del-gardaUnd schon war es Zeit und unser freundlicher Busfahrer fuhr uns um 14.30 Uhr wieder nach Riva del Garda zur Anstimmprobe in den Konzertsaal San Giuseppe, in dem 1.400 Personen Platz haben. Wieder war eine ganz andere Atmosphäre vorhanden. In diesem Saal war der Klang sehr klar und deutlich, nichts verschwamm wie in Verona. Inzwischen hatten sich allerdings auch die ersten Erkältungen und Stimmversagen im Chor verbreitet, nach dem Motto: Zehn kleine Negerlein ...! (Dies waren wohl die ersten Nachwehen von Venedig!)
Zunächst ließ
Bernd Lechla
den Chor an der Seite sitzen, das Orchester und die Solisten platzierte er auf der Bühne. Ui, hatten wir uns gefreut, endlich nicht 2 Std. stehen, sondern sitzen. Zu früh gefreut, denn das Zusammenspiel funktionierte so nicht. Bernd schwitzte und überlegte neu, wie er alles in Einklang bringen kann. Sein Know-how und seine Erfahrung lösten schnell das Problem. Kurzerhand stellte er die Pauken von rechts nach links und schon hatte der Chor besser Platz, um auch auf der Bühne stehen zu können. Nichts war es damit, dass wir beim letzten Elias-Konzert doch sitzen durften.
Bernd Lechla
machte uns Mut und wies darauf hin, dass wir heute alles geben können und noch einen "drauflegen", da es das letzte Konzert der Elias-Reihe ist und wir in der kommenden Woche keine Chorproben haben.
Warten auf den Auftritt, schnell noch ein Blick in den Spiegel, nervös noch einmal zur Toilette. Endlich der ersehnte Einmarsch. Vom Publikum wurden wir mit viel Applaus empfangen.
Auch bei diesem Konzert ernteten wir begeisterten Applaus und Standing Ovations. Jedes Elias-Konzert war anders, bedingt durch die Räumlichkeiten, das musikalische Umfeld (jedes Mal ein anderes Instrument vor der Nase), wurde es nie langweilig oder eintönig und immer wieder spannend.
kruse-lechla-wehrum Endlich überstanden. Glücklich und zufrieden trotz der vielen Strapazen. Zum letzten Mal die Instrumente getragen und im Bus verstaut, Wehmut? Keine Elias-Probe mehr, kann ich nicht mehr hören oder doch noch? Chorleiter
Bernd Lechla
schnaufte tief durch und war happy; keiner von uns ließ ihn bei den Konzerten im Stich. Sein Engagement als "Lehrmeister" führte uns zu diesen Erfolgen.

Ciao Elias!

bar Nun folgte die ersehnte Nachfeier in der Hotelbar. Jetzt durfte gefeiert und Sekt getrunken werden, denn vor den Konzerten waren solche Getränke (fast) tabu, außer dem obligatorischen Vino Rosso oder Bianco zum Essen.

Dies wurde eine sehr kurze Nacht.

Sonntag, 23. Oktober 2005

Abreise mit viel Schlaf in den Augen, Koffer packen, Koffer und Instrumente in den Bus verladen, Frühstücken, alles bezahlt? Nein, Telefon fehlt noch - wieder zur Rezeption. Jetzt alles okay? Im Hotel fehlen noch Schlüssel - sie stecken an der Zimmertür!
Endlich waren alle im Bus und der Busfahrer schloss schnell die Türen, damit ja keiner mehr entfleucht. Uff, geschafft, fast pünktlich um 9.10 Uhr, traten wir die Rückreise nach Deutschland an. Zuerst noch "Geschnatter" in den Bussen, dann wird es immer leiser, schnarchen und viel Schlaf nachholen. Bus 4 verfiel wieder in seine gewohnten Bus-Schlaf-Stellungen. Allmählich erwachten Geist und Seele und schon war wieder Mittagszeit.
In der tollen Raststätte Rosenberg im Inntal stärkten wir uns mit leckerem Kaiserschmarrn und anderen bus-h-gerwertKöstlichkeiten. Nachdem am Morgen der Gardasee im Regen lag, hatten wir in Österreich herrlichstes Wetter, aber ab München holte uns der Regen wieder ein. Im Bus 2 griff
Horst Gerwert
zur Gitarre und sang seinen Mitreisenden ein Ständchen und sogleich war die Laune wieder gebessert.
Hubert Gloss
ließ einen Spruch los und meinte: "Wir haben mehr leere Flaschen an Bord als volle Gäste".
Schon kurz nach Beendigung einer weiteren Pause am Ende der Schwäbischen Alb, ereilte uns eine Hiobsbotschaft: Mehrere Staus und Totalsperrung auf der Karlsruher Strecke in Richtung Frankfurt, oje. Clever wie unsere Busfahrer waren, hatten sie dies rechtzeitig erfahren und schnell eine neue Route ausgetüftelt. Diese führte uns nach Landau und weiter durch den Pfälzer Wald Richtung Heimat, was zwar ein Umweg war, aber in Anbetracht der Staus zeitlich wesentlich kürzer.
Kurz bevor der Fahrer aus Bus 2 diesen verließ, bedankte sich
Christoph Wend
im Namen aller Fahrgäste aus diesem Bus mit den Worten aus dem Elias: "Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir ...". Als Andenken an die Reise überreichte er dem Busfahrer
Gisbert Decker
noch ein Programm mit Unterschriften, ein Konzertplakat und einen Geldbetrag, der gesammelt wurde. So pompös konnten die anderen Busfahrer nicht verabschiedet werden, denn wendt-2leberke
Christoph Wend
, als Hauptorganisator, hatte die besseren Möglichkeiten dazu. Jedoch wurde auch für die anderen Busfahrer im jeweiligen Bus für die gute und sichere Fahrweise der vergangen fünf Tage ein Obolus gesammelt und zum Dank überreicht. Bus 1 hatte das große Glück und erwischte mit
Manfred Schablack
einen Busfahrer, der super gebildet war. Bei allen Fahrten erklärte er die Sehenswürdigkeiten rechts und links der Straße und wusste unzählige Geschichten über Land und Leute.
Nach 12 Stunden Fahrt erreichten wir wohlbehalten unser Ziel in Frankfurt am Main. Schnell wurden noch die Koffer und Instrumente ausgeladen, um gleich den schnellsten Weg nach Hause anzutreten. Da blieb keine Zeit mehr für große Verabschiedungen, aber wir alle sehen uns ja bald wieder zu unserer großen Elias-Abschlussfeier, die verbunden ist mit der Feier des 100-jährigen Jubiläums der Ginnheimer Kantorei am 5. November 2005.

Nochmals "Ciao Elias".

Du hast uns in den letzten Wochen ständig begleitet, bist uns nicht mehr aus den Ohren gegangen, hast uns regelrecht verfolgt, auch das wird sicher noch einige Tage andauern. Aber es war sehr schön und für alle, die dabei waren, wird es ein unvergessenes Erlebnis bleiben.

noten
Ergänzende Texte von:  wendt 2sack kruse Waltraud Kruse & Irmgard Wend

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